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Offenbart vor der Hidschra. Dieses Kapitel enthält 123 Verse.
1. Alif Lám Rá. Ein Buch, dessen Verse unveränderlich gefügt, dann im einzelnen erklärt worden sind, von einem Allweisen, Allkundigen.
2. (Es lehrt) daß ihr keinen anbeten sollt als Allah. Ich bin euch ein Warner und ein Bringer froher Botschaft von Ihm.
3. Und daß ihr Vergebung erflehet von eurem Herrn und euch dann zu Ihm bekehrt. Er wird euch eine reiche Versorgung bereiten bis zum Ende der festgesetzten Frist. Und Seine Huld wird Er gewähren einem jeden, der sie verdient. Kehrt ihr euch jedoch ab, wahrlich, dann fürchte ich für euch die Strafe eines Großen Tags.
4. Zu Allah ist eure Heimkehr; und Er hat Macht über alle Dinge.
5. Gewiß nun, sie verschließen ihre Brust, damit sie sich vor Ihm verbergen möchten. Doch siehe, wenn sie sich auch mit ihren Gewändern bedecken, Er weiß, was sie verhehlen und was sie offenbaren. Wahrlich, Er weiß wohl, was in den Herzen ist.
6. Und es gibt kein Geschöpf, das auf der Erde kriecht, dessen Versorgung nicht Allah obläge. Und Er kennt seinen Aufenthaltsort und seine Heimstatt. All das ist in einem deutlichen Buch.
7. Und Er ist es, Der die Himmel und die Erde erschuf in sechs Zeiten - und Sein Thron ruht auf dem Wasser - , damit Er euch prüfe, wer von euch der Beste im Wirken sei. Und wenn du sprichst: «Ihr werdet wahrlich auferweckt werden nach dem Tode», dann werden die Ungläubigen gewißlich sagen: «Das ist nichts als offenkundige Täuschung.»
8. Wenn Wir aber ihre Bestrafung bis zu einer berechneten Zeit aufschöben, würden sie sicherlich sagen: «Was hält sie zurück?» Nun wahrlich, an dem Tage, an dem sie zu ihnen kommen wird, da wird keiner (sie) von ihnen abwenden, und das, was sie zu verspotten pflegten. wird sie rings umschließen
9. Und wenn Wir dem Menschen Barmherzigkeit von Uns zu kosten geben und sie darauf von ihm fortnehmen, er ist verzweifelt, undankbar.
10. Und wenn Wir ihm nach einer Drangsal, die ihn betroffen hat, Glückesfülle zu kosten geben, er sagt sicherlich: «Gewichen ist das Übel von mir.» Siehe, er ist frohlockend, prahlend;
11. Die nur ausgenommen, die standhaft sind und gute Werke tun. Ihnen wird Vergebung und ein großer Lohn
12. (Sie wähnen) du werdest nun vielleicht einen Teil von dem aufgeben, was dir offenbart ward; und deine Brust wird davon beengt, daß sie sagen: «Warum ist nicht ein Schatz zu ihm niedergesandt worden oder ein Engel mit ihm gekommen?» Du aber bist nur ein Warner und Allah ist Hüter über alle Dinge.
13. Sagen sie: «Er hat es erdichtet»? Sprich «So bringt doch zehn ebenbürtige, erdichtete Suren hervor und ruft an, wen ihr vermögt außer Allah, wenn ihr wahrhaft seid!»
14. Und wenn sie euch keine Antwort geben, dann wisset, es ist offenbart worden, (erfüllt) mit Allahs Wissen, und es gibt keinen Gott außer Ihm. Wollt ihr euch nun ergeben?
15. Die das irdische Leben begehren und seine Pracht, wollen sie Wir voll belohnen für ihre Werke hienieden, und sie sollen darin kein Unrecht leiden.
16. Diese sind es, die im Jenseits nichts erhalten sollen als das Feuer, und das, was sie hienieden gewirkt, wird nichtig sein, und eitel all das, was sie zu tun pflegten.
17. Kann denn der, der einen deutlichen Beweis von seinem Herrn besitzt und dem ein Zeuge von Ihm folgen soll und dem das Buch Moses' vorausging als Führung und Barmherzigkeit (ein Betrüger sein)? Sie werden an ihn glauben, und wer aus der Rotte (der Gegner) nicht an ihn glaubt, das Feuer soll sein verheißener Ort sein. Sei daher nicht im Zweifel darob. Dies ist die Wahrheit von deinem Herrn; jedoch die meisten Menschen glauben nicht.
18. Und wer ist ungerechter als der, der eine Lüge wider Allah erdichtet? Diese werden ihrem Herrn vorgeführt werden, und die Zeugen werden sprechen: «Das sind die, die logen wider ihren Herrn.» Höret! der Fluch Allahs ist über den Frevlern,
19. Die abwendig machen vom Wege Allahs und ihn zu krümmen suchen. Und diese sind es, die nicht an das Jenseits glauben.
20. Allein sie vermögen nimmermehr im Lande obzusiegen, noch haben sie irgend Freunde außer Allah. Verdoppelt soll ihnen die Strafe werden! Sie können weder hören, noch können sie sehen.
21. Diese sind es, die ihre Seelen ins Verderben stürzten, und was sie ersonnen, soll ihnen nichts frommen.
22. Kein Zweifel, daß sie im Jenseits die größten Verlierer sein werden.
23. Die da glauben und gute Werke tun und sich demütigen vor ihrem Herrn, sie sind des Himmels Bewohner, darin sollen sie ewig weilen.
24. Der Fall der beiden Parteien ist wie der des Blinden und des Tauben und des Sehenden und des Hörenden. Sind nun beide wohl im gleichen Fall? Wollt ihr denn nicht verstehen?
25. Wir entsandten Noah zu seinem Volke (und er sprach): «Wahrlich, ich bin euch ein aufklärender Warner,
26. Daß ihr keinen anbetet außer Allah. Ich fürchte für euch die Strafe eines schmerzlichen Tags.»
27. Die Häupter seines Volks, die nicht glaubten, sprachen: «Wir sehen in dir nur einen Menschen gleich uns, und wir sehen, daß dir keiner gefolgt ist als jene, die aller äußeren Erscheinung nach die Niedrigsten unter uns sind, noch sehen wir in euch irgendeinen Vorzug vor uns; nein, wir erachten euch für Lügner.»
28. Er sprach: «O mein Volk, sagt an: wenn ich einen klaren Beweis von meinem Herrn habe, und Er hat mir von Sich eine Barmherzigkeit gewährt, die euch aber dunkel gemacht worden ist, sollen wir sie euch da aufzwingen, wo sie euch zuwider ist?
29. O mein Volk, ich verlange von euch kein Entgelt dafür. Mein Lohn ist allein bei Allah. Und ich werde gewiß nicht jene, die glauben, verstossen. Sie werden ihrem Herrn begegnen. Allein ich erachte euch für ein Volk, das unwissend handelt.
30. O mein Volk, wer würde mir wider Allah helfen, wenn ich sie verstösse? Wollt ihr denn nicht einsehen?
31. Und ich sage nicht zu euch: "Ich besitze die Schätze Allahs", noch kenne ich das Verborgene, noch erkläre ich: "Ich bin ein Engel." Noch sage ich von denens die eure Augen verachten: "Allah wird ihnen niemals Gutes gewähren." Allah kennt, was in ihren Herzen ist, am besten; wahrlich, ich gehörte sonst zu den Ungerechten.»
32. Sie sprachen: «O Noah, du hast schon mit uns gehadert und gar lange mit uns gehadert; so bring uns denn her, was du uns androhst, wenn du zu den Wahrhaften gehörst.»
33. Er sprach: «Allah allein wird es euch bringen, wenn es Ihm gefällt, und nicht vermögt ihr (Gottes Plan) zu hindern.
34. Und mein Rat wird euch nichts frommen, wollte ich euch raten, wenn Allah euch vernichten will. Er ist euer Herr und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden.»
35. Sagen sie: «Er hat es ersonnen»? Sprich: «Wenn ich es ersonnen habe, so sei mir meine Sünde; nicht verantwortlich bin ich aber für das, was ihr an Sünden begeht.»
36. Und es ward Noah offenbart: «Keiner von deinem Volk wird glauben, außer jene, die bereits geglaubt haben: betrübe dich darum nicht über ihr Tun.
37. Und baue die Arche vor Unseren Augen und nach Unserer Offenbarung, sprich Mir aber nicht von den Frevlern; diese müssen ertrinken.»
38. Und er baute die Arche; sooft die Häupter seines Volks an ihm vorübergingen, verspotteten sie ihn. Er sprach: «Verspottet ihr uns, so werden auch wir über euch spotten, gerade so, wie ihr spottet.
39. Dann werdet ihr erfahren, wer es ist, über den eine Strafe kommen wird, die ihn mit Schande bedeckt, und auf wen eine immerwährende Strafe fallen wird.»
40. Bis dann, da Unser Befehl ergeht und die Fluten (der Erde) hervorbrechen. Da werden Wir sprechen: «Bringe in sie hinein je zwei von allen, ein Pärchen, und deine Familie mit Ausnahme derer, wider die das Wort bereits ergangen ist, und die Gläubigen.» Allein nur wenige glaubten da (und lebten) mit ihm.
41. Und er sprach: «Steiget hinein! Im Namen Allahs ist ihre Ausfahrt und ihre Landung. Mein Herr ist wahrlich allverzeihend, barmherzig.»
42. Sie fuhr einher mit ihnen über Wogen gleich Bergen und Noah rief zu seinem Sohn, der sich abseits hielt: «O mein Sohn, steig mit uns ein und bleibe nicht mit den Ungläubigen!»
43. Er antwortete: «Ich will mich sogleich auf einen Berg begeben, der mich vor dem Wasser schützen wird.» Er sprach: «Keinen Schutz heute vor Allahs Befehl, es sei denn (für) jene, deren Er Sich erbarmt.» Und die Woge brach herein zwischen die beiden, so war er unter denen, die ertranken.
44. Und es ward gesprochen: «O Erde, verschlinge dein Wasser, und o Himmel, höre auf (zu regnen)!» Und das Wasser begann zu versiegen, und die Angelegenheit war entschieden. Und (die Arche) kam auf dem Al- Dschudi zur Rast. Und es ward gesprochen: Fort mit dem Volk der Frevler!»
45. Und Noah rief zu seinem Herrn und sprach: «Mein Herr, mein Sohn gehört zu meiner Familie, und Dein Versprechen ist doch wahr, und Du bist der gerechteste Richter.»
46. Er sprach: «O Noah, er gehört nicht zu deiner Familie; er ist sündhaften Betragens. So frage Mich nicht nach dem, wovon du keine Kenntnis hast. Ich ermahne dich, damit du nicht der Toren einer werdest.»
47. Er sprach: «Mein Herr, ich suche Deinen Schutz davor, daß ich Dich nach dem frage, wovon ich keine Kenntnis habe. Und wenn Du mir nicht verzeihst und Dich meiner erbarmst, so werde ich unter den Verlorenen sein.»
48. Es ward gesprochen: «O Noah, reise mit Unserem Frieden! Und Segnungen über dich und über die Geschlechter, die bei dir sind! Und es werden (andere) Geschlechter sein, denen Wir Versorgung gewähren (auf eine Zeit), dann aber wird eine schmerzliche Strafe sie von Uns treffen.»
49. Das ist einer der Berichte von den verborgenen Dingen, die Wir dir offenbaren. Du kanntest sie nicht, weder du noch dein Volk, vor diesem. So harre denn aus; denn der Ausgang ist für die GottesEürchtigen.
50. Und zu den Àd (entsandten Wir) ihren Bruder Hüd. Er sprach: «O mein Volk, dienet Allah. Ihr habt keinen anderen Gott als Ihn. Ihr seid nichts als Erdichter.
51. O mein Volk, ich verlange von euch keinen Lohn dafür; siehe, mein Lohn ist einzig bei Dem, Der mich erschuf. Wollt ihr denn nicht begreifen?
52. O mein Volk, erflehet Vergebung von eurem Herrn, dann bekehrt euch zu Ihm; Er wird Wolken über euch schicken mit reichlichen Regengüssen und wird eure Kraft mehren mit Kraft. So wendet euch nicht ab als Schuldige.»
53. Sie sprachen: «O Hüd, du hast uns kein deutliches Zeichen gebracht, und wir wollen unsere Götter nicht verlassen auf dein Wort, noch wollen wir dir glauben.
54. Wir können nur sagen, daß einige unserer Götter dich mit einem Übel heimgesucht haben.» Er antwortete: «Ich rufe Allah zurn Zeugen, und bezeuget auch ihr, daß ich keinen Teil habe an dem, was ihr anbetet
55. Statt Ihn. So schmiedet denn Pläne wider mich, ihr alle und gönnet mir keine Frist.
56. Ich aber vertraue auf Allah, meinen Herrn und euren Herrn. Kein Geschöpf bewegt sich (auf Erden), das Er nicht an der Stirnlocke hielte. Siehe, mein Herr ist auf dem geraden Weg.
57. Wenn ihr euch nun abkehrt, so habe ich euch schon überbracht, womit ich zu euch entsandt ward, und mein Herr wird ein anderes Volk an eure Stelle setzen. Und ihr könnt Ihm keineswegs schaden. Wahrlich, mein Herr ist Hüter über alle Dinße.»
58. Als Unser Befehl kam, da erretteten Wir Hüd und die mit ihm gläubig waren, durch Unsere Barmherzigkeit. Und Wir erretteten sie vor schwerer Pein.
59. Diese waren die Àd. Sie leugneten die Zeichen ihres Herrn und gehorchten nicht Seinen Gesandten und folgten der Auf forderung eines jeden hochmütigen Feindes (der Wahrlheit).
60. Ein Fluch vertolgte sie in dieser Welt, und am Tage der Auferstehung. Siehe, die Àd haben sich undankbar erwiesen gegen ihren Herrn. Siehe, verstoßen sind die Àd, das Vilk Hüds.
61. Und zu den Thamüd (entsandten Wir) ihren Bruder Sáleh. Er sprach: «O mein Volk, dienet Allah; ihr habt keinen andern Gott als Ihn. Er hat euch aus der Erde hervorgebracht und euch darauf eine Stätte gegeben. So erflehet Vergebung von Ihm, dann bekehrt euch zu Ihm. Wahrlich, mein Herr ist nahe (und) erhört die Gebete.»
62. Sie sprachen: «O Sáleh, du warst vordem unter uns der Mittelpunkt der Hoffnung. Willst du uns verwehren, das anzubeten, was unsere Väter anbeteten? Und wir sind wahrhaftig in beunruhigendem Zweifel über das, wozu du uns aufforderst.»
63. Er sprach: «O mein Volk, saget an: wenn ich einen klaren Beweis von meinem Herrn habe, und Er hat mir Seine Barmherzigkeit erwiesen, wer wird mir dann helfen wider Allah, wenn ich Ihm ungehorsam bin? So würdet ihr nur mein Verderben herbeiführen.
64. O mein Volk, dies ist die Kamelstute Allahs als ein Zeichen für euch, so lasset sie auf Allahs Erde weiden und fügt ihr kein Leid zu, damit euch nicht baldige Strafe erfasse.»
65. Doch sie zerschnitten ihr die Sehnen; da sprach er: «Ergötzet euch in euren Häusern (noch) drei Tage. Das ist eine Versprechung, nicht zu verleugnen.»
66. Als nun Unser Befehl eintraf, da erretteten Wir Sáleh und die mit ihm gläubig waren, durch Unsere Barmherzigkeit, und (Wir erretteten sie) vor der Schmach jenes Tags. Wahrlich, dein Herr ist der Starke, der Allmächtige.
67. Und die Strafe ereilte jene, die gefrevelt hatten, und sie lagen in ihren Häusern hingestreckt auf ihrer Brust,
68. Als hätten sie nie darin gewohnt. Siehe, die Thamüd zeigten sich undankbar gegen ihren Herrn; siehe, verstoßen sind die Thamüd.
69. Es kamen Unsere Gesandten zu Abraham mit froher Botschaft. Sie sprachen: «Friede!» Er antwortete: «Friede!», und er säumte nicht, ein gebratenes Kalb zu bringen.
70. Doch als er sah, daß ihre Hände sich nicht danach ausstreckten, fand er sie befremdend und empfand Furcht vor ihnen. Sie sprachen: «Fürchte dich nicht, denn siehe, wir sind zum Volke Lots entsandt.»
71. Und sein Weib stand (daneben); auch sie war von Furcht erfüllt, woraufhin Wir ihr die frohe Botschaft von Isaak, und nach Isaak von Jakob verkündeten.
72. Sie sprach: «Ach, weh mir! Soll ich ein Kind gebären, wo ich eine alte Frau bin, und dieser mein Ehegemahl ist ein Greis? Das ist fürwahr ein seltsam Ding.»
73. Da sprachen jene: «Wunderst du dich über den Ratschluß Allahs? Allahs Gnade und Seine Segnungen sind über euch, o Bewohner des Hauses. Wahrlich, Er ist preiswürdig, ruhmvoll »
74. Als die Furcht von Abraham gewichen war und die frohe Botschaft zu ihm kam, da begann er, mit Uns zu streiten über das Volk Lots.
75. Wahrlich, Abraham war milde, mitleidig, Gott zugewandt.
76. «O Abraham, steh ab von diesem. Siehe, schon ist deines Herrn Befehl ergangen, und über sie bricht ganz gewiß unabwendbare Strafe herein.»
77. Als Unsere Gesandten zu Lot kamen, betrübte er sich ihretwegen und fühlte sich hilflos um ihretwillen und sprach: «Das ist ein unheilvoller Tag.»
78. Und sein Volk kam zornbebend zu ihm gelaufen; und schon zuvor hatten sie Böses verübt Er sprach: «O mein Volk, dies hier sind meine Töchter; sie sind reiner für euch. So fürchtet Allah und bringt nicht Schande über mich in Gegenwart meiner Gäste. Ist denn kein vernünftiger Mann unter euch?»
79. Sie antworteten: «Du weißt recht wohl, daß wir kein Anrecht auf deine Töchter haben, und du weißt auch, was wir wünschen.»
80. Er sprach: «Hätte ich doch die Macht, euch aufzuhalten, oder könnte ich mich nach einer starken Stütze wenden!»
81. Sie sprachen: «O Lot, wir sind Gesandte deines Herrn. Sie sollen dich nimmermehr erreichen. So mache dich auf mit den Deinen in einem Teile der Nacht, und niemand von euch wende sich um als dein Weib. Gewiß, was jene dort treffen wird, das wird auch sie treffen. Siehe, der Morgen ist ihre festgesetzte Frist. Ist nicht der Morgen nah?»
82. Als nun Unser Befehl eintraf, da kehrten Wir in dieser (Stadt) das Oberste zuunterst und ließen auf sie Backsteine niedergehen Schicht auf Schicht,
83. Gezeichnet (für sie) bei deinem Herrn. Und das ist nicht fern von den Frevlern.
84. Und zu Midian (entsandten Wir) ihren Bruder Schoäb. Er sprach: «O mein Volk, dienet Allah. Ihr habt keinen anderen Gott als Ihn. Und verkürzt nicht Maß und Gewicht. Ich sehe euch im Wohlsein, aber ich fürchte für euch die Strafe eines vernichtenden Tags.
85. O mein Volk, gebt volles Maß und Gewicht nach Richtigkeit und betrügt nicht die Menschen um ihr Eigentum und verübt nicht Unheil auf Erden, indem ihr Unfrieden stiftet.
86. Das, was Allah (bei euch) ließ, ist besser für euch, wenn ihr Gläubige seid. Und ich bin nicht ein Wächter über euch.»
87. Sie antworteten: «O Schoäb, heißt dich dein Gebet, daß wir verlassen sollten, was unsere Väter anbeteten, oder daß wir aufhören, mit unserem Besitz zu tun, was uns gefällt? Du bist doch fürwahr klug (und) rechten Sinnes!»
88. Er sprach: «O mein Volk, saget an: wenn ich einen deutlichen Beweis habe von meinem Herrn, und Er hat mir eine schöne Versorgung von Sich aus bereitet (was für eine Antwort wollt ihr Gott geben)? Und ich mochte nicht gegen euch eben das tun, was ich euch zu unterlassen bitte. Ich will nur Besserung, soweit ich kann. Es ist keine Macht in mir als durch Allah. Auf Ihn vertraue ich und zu Ihm wende ich mich.
89. O mein Volk, möge die Feindseligkeit gegen mich euch nicht dazu führen, daß euch das gleiche trifft, wie das, was das Volk Noahs oder das Volk Hüds oder das Volk Sálehs getroffen hat; und doch ist das Volk Lots von euch nicht fern.
90. Und sucht eures Herrn Vergebung, dann bekehrt euch zu Ihm. Vahrlich, mein Herr ist barmherzig, liebevoll.»
91. Sie antworteten: «O Schoäb, wir verstehen nicht viel von dem was du sprichst, und wir sehen bloß, daß du schwach bist unter uns. Und wäre nicht dein Stamm, wir würden dich steinigen. Und du hast keine starke Stellung unter uns.»
92. Er sprach: «O mein Volk, ist mein Stamm geehrter bei euch als Allah? Und ihr nehmt Ihn als hinter euren Rücken. Doch wahrlich, mein Herr umfaßt alles, was ihr tut.
93. O mein Volk, handelt nach eurem Vermögen, auch ich handle. Bald werdet ihr erfahren, auf wen eine Strafe niederfallen wird, die ihn schändet, und wer ein Lügner ist. Und wartet nur; siehe, ich warte mit euch.»
94. Und als Unser Befehl eintraf, da erretteten Wir Schoäb und die mit ihm gläubig gewesen waren, durch Unsere Barmherzigkeit; und die Strafe erfaßte die, welche gefrevelt hatten, so daß sie auf ihrer Brust hingestreckt in ihren Häusern lagen,
95. Als hätten sie niemals darin gewohnt. Siehe, Midian ward verstoßen gerade so, wie (das Volk) Thamüd verstoßen worden war.
96. Wahrlich, Wir entsandten Moses mit Unseren Zeichen und offenbarem Beweis
97. Zu Pharao und seinen Häuptern; jedoch sie folgten Pharaos Befehl, und Pharaos Befehl war keineswegs gerecht.
98. Vorangehen soll er seinem Volk am Tage der Auferstehung und sie hinabführen in das Feuer. Und schlimm ist die Tränke, wohin (sie) gelangen.
99. Und ein Fluch verfolgte sie hienieden, und am Tage der Auferstehung. Schlimm ist die Gabe, die (ihnen) gegeben wird.
100. Das ist von der Kunde der (zerstörten) Städte, die Wir dir erzählen. Manche von ihnen stehen noch aufrecht da, und (manche) sind niedergemäht worden.
101. Nicht Wir taten ihnen Unrecht, sondern sie taten sich selber Unrecht an; und ihre Götter, die sie statt Allah anriefen, nützten ihnen ganz und gar nicht, als deines Herrn Befehl eintraf; sie mehrten nur ihr Verderben.
102. Also ist der Griff deines Herrn, wenn Er die Städte erfaßt, weil sie freveln. Wahrlich, Sein Griff ist schmerzhaft, strenge.
103. Darin ist doch gewiß ein Zeichen für den, der die Strafe des Jenseits fürchtet. Das ist ein Tag, an dem die Menschen versammelt werden sollen, und das ist ein Tag, von dem (sie) Zeugen sein werden.
104. Und Wir verschieben ihn nur bis zu einer berechneten Frist.
105. Wenn jener Tag kommt, dann wird keine Seele sprechen, es sei denn mit Seiner Erlaubnis; dann sollen die einen von ihnen unselig sein und (die andern) glückselig.
106. Was nun die betrifft, die unselig sein sollen, so werden sie ins Feuer gelangen, worinnen für sie Seufzen und Schluchzen sein wird;
107. Darin zu bleiben, solange die Himmel und die Erde dauern, es sei denn, daß dein Herr es anders will. Wahrlich, dein Herr bewirkt alles, was Ihm gefällt.
108. Was aber die anlangt, die glückselig sein sollen, sie werden in den Himmel kommen, darin zu weilen, solange die Himmel und die Erde dauern, es sei denn, daß dein Herr es anders will - eine Gabe, die nicht unterbrochen werden soll.
109. Sei darum nicht im Zweifel darüber, was diese Leute verehren; sie verehren nur, was ihre Väter zuvor verehrten, und Wir wollen ihnen wahrlich ihren vollen Anteil unverkürzt gewähren.
110. Und ganz gewiß haben Wir Moses die Schrift gegeben, doch dann entstand Uneinigkeit über sie; und wäre nicht schon zuvor ein Wort von deinem Herrn ergangen, es wäre zwischen ihnen entschieden; und (jetzt) sind sie in beunruhigendem Zweifel darüber.
111. Und sicherlich, (die Werke von) all (diesen sind) noch nicht (vergolten worden), doch dein Herr wird ihnen sicherlich ihre Werke vergelten. Siehe, Er ist wohl eingedenk alles dessen, was sie tun.
112. Sei darum aufrecht, wie dir geboten ward, du und wer sich mit dir bekehrt hat. Und überschreitet nicht die Grenzen; wahrlich, Er sieht, was ihr tut.
113. Und neigt euch nicht zu den Ungerechten, damit euch das Feuer nicht erfasse. Und ihr werdet keine Freunde haben außer Allah, noch wird euch geholfen werden.
114. Und verrichte das Gebet an den beiden Enden des Tags, und in den Stunden der Nacht (die dem Tage näher sind). Wahrlich, die guten Werke vertreiben die bösen. Das ist eine Ermahnung für die Nachdenklichen
115. Und sei standhaft, denn Allah läßt den Lohn der Rechtschaffenen nicht verloren gehen.
116. Warum waren denn unter den Geschlechtern vor euch nicht Leute von Verstand, die der Verderbtheit auf Erden hätten steuern können - ausgenommen einige wenige derer, die Wir aus ihrer Zahl erretteten? Doch die Frevler folgten dem, was ihnen Genuß und Behagen versprach, und sie wurden schuldig.
117. Und dein Herr ist nicht so geartet, daß Er die Städte in Ungerechtigkeit zerstören würde, wenn ihre Bewohner rechtschaffen wären.
118. Und hätte dein Herr Seinen Willen erzwungen, wahrlich, Er hätte die Menschen alle zu einer einzigen Gemeinde gemacht; doch sie wollten nicht ablassen, uneins zu sein;
119. Die allein ausgenommen, deren dein Herr Sich erbarmt hat, und dazu hat Er sie erschaffen. Doch das Wort deines Herrn soll erfüllt werden: «Wahrlich, Ich will die Hölle füllen mit Dschinn und Menschen insgesamt.»
120. Und all die Kunde von den Gesandten, womit Wir dein Herz festigen, Wir erzählen sie dir. Und hierin ist die Wahrheit zu dir gekommen und eine Ermahnung und eine Erinnerung für die Gläubigen.
121. Sprich zu denen, die nicht glauben: «Handelt nach eurem Vermögen, auch wir handeln.
122. Und wartet nur, auch wir warten.»
123. Und Allahs ist das Verborgene in den Himmeln und auf der Erde, und zu Ihm soll die ganze Sache zurückgebracht werden. So bete Ihn an und vertraue auf Ihn; und dein Herr ist nicht achtlos eures Tuns.